- Septemberunruhen
- Septẹmber|unruhen,Bezeichnung für die im September 1848 in der zweiten Phase der Märzrevolution ausgebrochenen Aufstände (Septemberrevolution), u. a. in Berlin, Wien und Ungarn, sowie für die zweite Erhebung der radikalliberalen Freischärler um G. von Struve in Baden (21.-25. 9.; Proklamation der Republik in Lörrach). Die Septemberunruhen in Deutschland flammten auf aus der nationalen Empörung über den Waffenstillstand von Malmö (26. 8.) zur Beendigung des (ersten) Deutsch-Dänischen Krieges, zu dessen Annahme sich die Frankfurter Nationalversammlung, die erste frei gewählte Repräsentativgewalt, gezwungen sah (5. beziehungsweise 16. 9.). Nach Massenversammlungen u. a. in Worringen (17. 9.), Frankfurt am Main (17. 9.; Aufstand und Ermordung der konservativen, den Waffenstillstand bejahenden Abgeordneten F. Fürst Lichnowsky und H. von Auerswald am 18. 9.) und Köln (20., 25. 9.). konnte die Frankfurter Nationalversammlung die Septemberunruhen nur mithilfe einzelstaatlicher, v. a. preußischer und österreichischer Truppen niederwerfen (ab 26. 9.). Der dadurch bedingte Autoritätsverlust der Nationalversammlung zeigte einen der Wendepunkte der Revolution von 1848/49 an.
Universal-Lexikon. 2012.